"Mister Energie" Gunter Maurer geht in Pension

Nach über 2000 Beratungen, neuen Energie- und geopolitischen Rahmenbedingungen, ist die Klimakrise auch in den Gesprächen angekommen.
30. März 2023
Interview mit Gunter Maurer, der Ende dieses Monats in Pension geht.

Gunter Maurer, als Sie vor 18 Jahren die Stelle als Energieberater antraten, waren Klimakrise, Strommangellage oder Blackout noch keine Dauerthemen. Haben Sie diese Entwicklung in diesem Ausmass erwartet?
Gunter Maurer: Verschiedene Wissenschaftler warnten bereits in den 70-er-Jahren vor drohender Ressourcenknappheit, vor der globalen Erwärmung, hauptsächlich verursacht durch die Verbrennung fossiler Energien und durch das Bevölkerungswachstum. Die prekäre Klimasituation war in Fachkreisen bereits zu Beginn meiner Beratungstätigkeit unumstritten und wurde in den vergangenen Jahren beschleunigt. Spätestens seit "Friday for Future" ist das Thema in aller Munde und viele ehemals kritische Stimmen sind inzwischen von der Notwendigkeit, aktiv Klimaschutz zu betreiben, überzeugt. Diese jahrelange Entwicklung widerspiegelt sich in meinen Beratungsgesprächen.

Gab es weitere Treiber zugunsten des Klimaschutzes? 
Gunter Maurer: Ja, es existieren mehrere, auf verschiedenen Ebenen. Mit der Einführung verschärfter Energievorschriften vor rund zwei Jahren, stiegen die Beratungsanfragen steil an. Parallel dazu stellten wir eine Zunahme sowohl bei der Gebäudehüllendämmung als auch beim Rückbau fossil betriebener Heizanlagen sowie beim Zubau von Solarstromanlagen fest. Die Ereignisse in der Ukraine und die resultierenden Energiepreissteigerungen beschleunigten die Zunahme der Beratungsanfragen zusätzlich, was uns im letzten Jahr nahe an die Kapazitätsgrenze brachte.

Die regionale Energieberatungsstelle umfasst die Stadt Kreuzlingen und 14 Gemeinden. Kann sie den wachsenden Bedürfnissen auch künftig gerecht werden?
Gunter Maurer: Mit meinem Nachfolger Roman Schwarz konnte eine ausgewiesene Fachperson gefunden werden, die Qualität und Kontinuität unsres Beratungsleistungen gewährleisten kann. Da meine bisherige Tätigkeit als Brandschutzbeauftragter der Stadt Kreuzlingen an einen externen Dienstleister ausgelagert wurde, konnte ein zusätzliches Pensum von 30 Stellenprozent für den Bereich Energie und Klimaschutz geschaffen werden. Auf grössere Schwankungen bei der Beratungsnachfrage kann dadurch besser reagiert werden.

Ihr Nachfolger Roman Schwarz kann sich somit zu 100 Prozent dem Fachbereich Energie und Klima widmen. Werden dadurch neue Schwerpunkte gesetzt?
Gunter Maurer: Durch die zusätzliche Kapazität wird eine stärkere Fokussierung auf die Umsetzung der beschlossenen Klimaschutznassnahmen möglich. Die Bereiche Energieeffizienz der Gebäude auf Stadtgebiet als auch die CO2-Reduktion bei der lokalen Energieproduktion bilden hier die Schwerpunktthemen. Der Zubau bei der Solarstromproduktion und die Einbindung in das Gesamtsystem spielen dabei eine wichtige Rolle und werden mit hoher Priorität behandelt.

In wenigen Tagen beginnt für Sie ein neuer Lebensabschnitt. Es ist ein Abschied und Neuanfang zugleich. Wie geht es Ihnen dabei?
Gunter Maurer: Nach fast zwei Jahrzehnten im Dienst der Stadt Kreuzlingen blicke ich auf eine sehr interessante, abwechslungsreiche und sinnvolle Tätigkeit im Bereich Klimaschutz zurück. Ich freue mich sehr auf die kommende Zeit, die mir Freiraum zur Ausübung meiner manchmal etwas zu kurz gekommenen Interessen ermöglicht.

Gunter Maurer, als Sie vor 18 Jahren die Stelle als Energieberater antraten, waren Klimakrise, Strommangellage oder Blackout noch keine Dauerthemen. Haben Sie diese Entwicklung in diesem Ausmass erwartet?
Gunter Maurer: Verschiedene Wissenschaftler warnten bereits in den 70-er-Jahren vor drohender Ressourcenknappheit, vor der globalen Erwärmung, hauptsächlich verursacht durch die Verbrennung fossiler Energien und durch das Bevölkerungswachstum. Die prekäre Klimasituation war in Fachkreisen bereits zu Beginn meiner Beratungstätigkeit unumstritten und wurde in den vergangenen Jahren beschleunigt. Spätestens seit "Friday for Future" ist das Thema in aller Munde und viele ehemals kritische Stimmen sind inzwischen von der Notwendigkeit, aktiv Klimaschutz zu betreiben, überzeugt. Diese jahrelange Entwicklung widerspiegelt sich in meinen Beratungsgesprächen.

Gab es weitere Treiber zugunsten des Klimaschutzes? 
Gunter Maurer: Ja, es existieren mehrere, auf verschiedenen Ebenen. Mit der Einführung verschärfter Energievorschriften vor rund zwei Jahren, stiegen die Beratungsanfragen steil an. Parallel dazu stellten wir eine Zunahme sowohl bei der Gebäudehüllendämmung als auch beim Rückbau fossil betriebener Heizanlagen sowie beim Zubau von Solarstromanlagen fest. Die Ereignisse in der Ukraine und die resultierenden Energiepreissteigerungen beschleunigten die Zunahme der Beratungsanfragen zusätzlich, was uns im letzten Jahr nahe an die Kapazitätsgrenze brachte.

Die regionale Energieberatungsstelle umfasst die Stadt Kreuzlingen und 14 Gemeinden. Kann sie den wachsenden Bedürfnissen auch künftig gerecht werden?
Gunter Maurer: Mit meinem Nachfolger Roman Schwarz konnte eine ausgewiesene Fachperson gefunden werden, die Qualität und Kontinuität unsres Beratungsleistungen gewährleisten kann. Da meine bisherige Tätigkeit als Brandschutzbeauftragter der Stadt Kreuzlingen an einen externen Dienstleister ausgelagert wurde, konnte ein zusätzliches Pensum von 30 Stellenprozent für den Bereich Energie und Klimaschutz geschaffen werden. Auf grössere Schwankungen bei der Beratungsnachfrage kann dadurch besser reagiert werden.

Ihr Nachfolger Roman Schwarz kann sich somit zu 100 Prozent dem Fachbereich Energie und Klima widmen. Werden dadurch neue Schwerpunkte gesetzt?
Gunter Maurer: Durch die zusätzliche Kapazität wird eine stärkere Fokussierung auf die Umsetzung der beschlossenen Klimaschutznassnahmen möglich. Die Bereiche Energieeffizienz der Gebäude auf Stadtgebiet als auch die CO2-Reduktion bei der lokalen Energieproduktion bilden hier die Schwerpunktthemen. Der Zubau bei der Solarstromproduktion und die Einbindung in das Gesamtsystem spielen dabei eine wichtige Rolle und werden mit hoher Priorität behandelt.

In wenigen Tagen beginnt für Sie ein neuer Lebensabschnitt. Es ist ein Abschied und Neuanfang zugleich. Wie geht es Ihnen dabei?
Gunter Maurer: Nach fast zwei Jahrzehnten im Dienst der Stadt Kreuzlingen blicke ich auf eine sehr interessante, abwechslungsreiche und sinnvolle Tätigkeit im Bereich Klimaschutz zurück. Ich freue mich sehr auf die kommende Zeit, die mir Freiraum zur Ausübung meiner manchmal etwas zu kurz gekommenen Interessen ermöglicht. 

  • Roman Schwarz folgt auf Gunter Maurer

    Roman Schwarz heisst der Nachfolger von Gunter Maurer. Er ist 1988 geboren und in Raperswilen aufgewachsen. Nach der Ausbildung zum Elektroinstallateur folgte das Studium im Bereich Energie- und Umwelttechnik. Seine Schwerpunkte liegen bei der Photovoltaik und erneuerbare Wärmeversorgung.

  • Regionale Energieberatungsstelle

    Vor rund 20 Jahren führte der Kanton Thurgau Energieberatungsstellen flächendeckend im Kanton ein. Die Beratungen sind ein Gemeinschaftsangebot von Kanton und Gemeinden und werden anteilsmässig finanziert. Für die Bevölkerung ist eine erste Energieberatung kostenlos. Die Energieberater des Kantons nennen sich das "eteam". Die öffentlich neutralen Energieberatungsstellen haben hier weitere Informationen über Energie und Förderprogrammen parat.

Roman Schwarz übernimmt von Gunter Maurer v.l.
Gunter Maurer (rechts) übergibt an Roman Schwarz.
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Roman Schwarz übernimmt von Gunter Maurer v.l.
Gunter Maurer (rechts) übergibt an Roman Schwarz.

Gunter Maurer (rechts) übergibt an Roman Schwarz.

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