Obstsortensammlung Hörnliberg

Gelbjoggeler, Schweizerhose und Goldschmeckler heissen drei von rund 50 seltenen Obstsorten, die auf dem Gebiet Hörnliberg zwischen Jugendherberge und Seemuseum gepflanzt wurden.

Seit 2011 steht südlich des Seemuseums ein Obstgarten mit seltenen, lokalen Obststorten. Die Bodenseeregion, insbesondere auch der Thurgau, gilt als eines der grossen Obstanbaugebiete in Mitteleuropa. Rund um die Dörfer am See befanden sich bis vor wenigen Jahrzehnten ausgedehnte, landschaftsprägende Hochstammobstgärten.

Die Intensivierung und Rationalisierung in der Landwirtschaft sowie die Überbauung von Hochstammobstgärten haben diese Kulturlandschaft immer stärker verdrängt. Heute dominieren Niederstammobstanlagen das Bild der Landschaft. Gleichzeitig ging eine Vielzahl oft nur lokal verbreiteter Obstsorten verloren. Die Erhaltung und Erneuerung von Hochstammobstgärten sowie der Sortenvielfalt mit verschiedensten Eigenschaften und Verwertungsmöglichkeiten ist deshalb eine wichtige Aufgabe.

Über 100 Bäume, 50 verschiedene Obstsorten

Der Richtplan Seeburgareal der Stadt Kreuzlingen sieht für das Gebiet Hörnliberg zwischen Jugendherberge und Seemuseum die Einrichtung eines Hochstammobstgartens vor. Auf dieser Parzelle, die sich im Eigentum der Stadt Kreuzlingen befindet, wurden in den letzten Jahren rund 80 junge Apfel-, und Birnen-, Nuss-, Kirsch- und Zwetschgensorten gepflanzt, allesamt regionale Spezialitäten aus der Ostschweiz.

Lebensraum für Insekten und Fledermäuse

Hochstammobstgärten sind aber nicht nur Kulturgut sondern auch wertvoller Lebensraum: In alten Obstgärten leben deutlich mehr Vogelarten als in umliegenden Landwirtschaftsflächen. In den Astlöchern und Stammhöhlen können zudem Fledermäuse Unterschlupf finden. Etwa 1000 Arten von Insekten und Spinnentieren kommen in Obstgärten vor. Mit der Einrichtung des Hochstammobstgartens gewinnen damit nicht nur die Sortenvielfalt und das Landschaftsbild sondern auch die Natur.

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